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GESCHICHTE

Der Rauracherkeller befindet sich im sogenannten „Ringelhof“, der seit 1936 Eigentum des Kantons Basel-Stadt ist. Der „Ringelhof“ wuchs aus den drei Liegenschaften „Haus Butenheim“, „Haus Museck“ und „Sigberts Haus“ zusammen und wurde im 14. Jh. erstmals urkundlich erwähnt. Der Name Ringelhof geht auf den ehemaligen Basler Bürgermeister Johann W. Ringler zurück, der im Jahre 1598 die Liegenschaft erbte.

 

Stolzer vorheriger Eigentümer des Ringelhofes, respektive des „Haus Butenheim“ war u.a. kein Geringerer als Hans von Flachslanden, dem die Stadt Basel sowohl die Gründung ihrer Universität im Jahre 1460 als auch indirekt das Messerecht entscheidend verdankt. Im Jahre 1459 reiste Hans von Flachslanden an den päpstlichen Hof, um die Stiftungsurkunde für eine permanente Universität in Form einer päpstlichen Bulle von Papst Pius II zur Gründung der Universität Basel entgegenzunehmen. Gleichzeitig erhielt Hans von Flachslanden ein Empfehlungsschreiben, worin Kaiser Friedrich III. ersucht wurde, Basel das Messerecht zu erteilen. Dadurch sollte die Stadt Basel in den gleichen Rang wie die Messestädte Frankfurt am Main und Nördlingen erhoben werden. Letzteres geschah aber erst unter dem Bürgermeister Hans von Bärenfels im Jahre 1471.

 

Der „Ringelhof“ ist somit mit der Gründung der Universität Basel verknüpft. Auch aus diesem Grund benutzt die Studentenverbindung AKV Rauracia Basel seit 1976 den Gewölbekeller des „Ringelhofs“, in welchem sich der Rauracherkeller befindet.

Von seiner ehemaligen Nutzung als Weinkeller zeugt heute noch eine Rolle im Eingangsbereich, mit deren Hilfe die schweren Fässer im Keller bewegt werden konnten. Später wurde der Gewölbekeller jahrzehntelang als Kohlekeller benutzt, wodurch die Erinnerung an ihn verblasste und er nicht mal im Grundbuch geführt wurde.

Im Jahr 1976 konnte der Rauracherkeller schliesslich nach aufwendigen Restaurationsarbeiten endlich seiner Bestimmung übergeben werden. Der Rauracherkeller besteht seitdem aus einem grossen Hauptraum mit einem sogenannten Tonnengewölbe und einem kleineren Vorraum mit dem typisch gotischen Gewölbe. Nach einer grossen Renovation im Jahr 1994 wurde die grosse Kellerlampe eingeweiht, deren achtzehn Seitenscheiben neben dedizierten Scheiben zahlreiche Familienwappen von Mitgliedern der AKV Rauracia sowie eine sogenannte „Walliserscheibe“ als Boden zeigen.

Seit 1996 besitzt der kleinere Vorraum ebenfalls eine kleinere Kellerlampe mit zwölf Wappenscheiben und dem sogenannten „Urnerboden“. Des Weiteren präsentiert dort eine grosse Vitrine eine beachtliche Sammlung an Studentica. Im selben Raum befindet sich der erste Stammtisch aus den Anfängen der AKV Rauracia. Dieser ist der älteste erhaltene Stammtisch der Schweiz und wurde bereits im Landesmuseum Zürich ausgestellt. Datiert wurde er auf vor 1887.

 

Das gotische Kellergewölbe mit seinem Cachet und seinem historischen Hintergrund hat seither jedem Anlass ein besonderes Gepräge verliehen und verspricht dies auch für die weitere Zukunft. Daher ist dieses selbstverständlich auch ausserhalb der Rauracher-Familie für Begegnungen und Feiern aller Art sehr gefragt.

Der Rauracherkeller ist durch die Kellergenossenschaft auch für private Anlässe zu mieten. Reservationsanfragen können direkt an die Kellerwirtin gerichtet werden.

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